Wem kannst du dich anvertrauen?
…wenn dein Vater oder deine Mutter im Gefängnis ist?
Häufig hat man in so einer Situation eine Menge unangenehme Gefühle, wie zum Beispiel: sich-allein-gelassen-fühlen; wütend sein; sich hilflos fühlen; sich-im Stich-gelassen-fühlen. Das geht dir nicht alleine so! Tausende andere Kinder und Jugendliche hier in Deutschland kennen das auch. Die Frage ist: wie kannst du mit dieser Situation umgehen, dass es dir einigermaßen gut geht und es dich nicht so sehr belastet?
Vielleicht ist es eine gute Idee (die du wahrscheinlich auch schon selbst hattest) mit deiner Familie zu reden und mit guten Freunden, denen du vertraust.
Außerdem findest du weiter unten auf dieser Seite Adressen, an die du dich wenden kannst.
Schule
Es ist total normal, wenn du unsicher bist, ob du in der Schule offen über deine Situation reden möchtest. Denn du kannst ja schlecht einschätzen, wie die anderen reagieren werden. Es ist bestimmt angebracht, damit vorsichtig zu sein und gut auf sich selbst aufzupassen. Du musst dabei ein gutes Gefühl haben. Das ist einfach eine Vertrauenssache.
Vielleicht gibt es ja an deiner Schule eine vertrauenswürdige Sozialarbeiterin oder eine(n) Lehrer(in) der du vertraust und der du von deiner Situation erzählen kannst.
Freunde
Vielleicht möchtest du alles auch lieber deiner besten Freundin oder deinem besten Freund erzählen, weißt aber nicht, wie sie darauf reagieren? Das solltest du gut überlegen. Bestimmt hast du selbst ein gutes Gefühl dafür, wem du dich mit deiner Situation anvertrauen kannst und wem lieber nicht.
Hör mal, was "Simmi" dazu sagt:
Wem erzählen?
Eure Nachbarn
Wenn die Nachbarn ohne erkennbaren Grund auf einmal nicht mehr freundlich zu dir sind und dich im Treppenhaus und auf der Straße nicht mehr grüßen, kann es sein, dass sie von irgend jemanden erfahren haben, dass deine Mutter oder dein Vater im Gefängnis ist. Wenn du dich dann unwohl fühlst, wenn du sie siehst, kann es manchmal helfen, wenn du sie direkt darauf ansprichst. Aber das solltest du dir sehr gut überlegen und auf jeden Fall auch mit deiner Mutter oder deinem Vater vorher absprechen!
Beim Sport
Auch beim Sport könnte es dann passieren, dass du ausgegrenzt wirst und die anderen nicht so gerne mit dir in einer Mannschaft spielen möchten. Auch hier kann es helfen, das offen anzusprechen. Manchmal wird es dadurch aber noch schlimmer. Das solltest du vorher unbedingt mit jemand besprechen, dem du vertraust. Vielleicht ist ja aber auch eine gute Freundin oder ein guter Freund in der gleichen Mannschaft, die oder der zu dir steht und dir helfen kann!
Hier findest du Hilfe
Wenn du nicht weißt, mit wem du darüber sprechen möchtest, weil du dich vielleicht schämst, bei folgenden Adressen bekommst du Hilfe – egal worum es geht und wie lange es dauert.
Hier findest du Hilfe und Menschen mit denen du sprechen du kannst. Erzähle uns, was Dir passiert ist und wir überlegen gemeinsam, wer und was Dir helfen könnte: